Bericht zum Winteranlass vom 13.1.2024 in Bleienbach

Hochkarätige Vorträge und ein Museum der Extraklasse

Normalerweise laufen die Anlässe der IG Warbird meist unter dem Titel «Sun and Fun», wenn wir uns bei Sonnenschein und warmen Temperaturen zu unseren Flugmeetings in Kulm oder Schänis treffen. Am Samstag, dem 13. Januar war es etwas anders: von «Sun» bei knappen Minusgraden keine Spur, «Fun» gab es aber trotzdem reichlich.

Ort des Anlasses war das Fliegermuseum Oberaargau auf dem Flugplatz Bleienbach/Langenthal. Ein Museum, das den meisten Besuchern völlig unbekannt war, das aber selbst die Mitglieder der IG Warbird zum Staunen brachte. Bevor wir in die Schatzkammer stiegen, gab es einige hochkarätige Vortrage zum Geniessen, aber auch zum Nachdenken.

Den Anfang machte kein geringerer als der Kommandant der Schweizer Luftwaffe, Divisionär Peter «Pablo» Merz, selbst ebenfalls begeisterter Modellflieger. Merz schilderte eindrücklich, wie sich die globale Lage seit dem russischen Überfall auf die Ukraine, dem Krieg in Nahen Osten und den stärker werdenden Spannungen zwischen China und Taiwan verschärft hat. Dank dem Kauf von 36 modernsten F 35, Patriot-Lenkwaffen und weiteren Abwehrmitteln kann wenigstens die Luftwaffe wieder mit modernem Material ausgerüstet werden.

Einen Zeitsprung gab es dann beim nächsten Vortrag von Rolf Fritschi, einem Ausnahme-Modellbauer aus den Reihen der IG Warbird. Fritschi zeigte in einem packenden Vortrag auf, wie seine Nieuport N28 der Schweizer Luftwaffe im Massstab 1:2.5 entstanden ist. Am Anfang des Projektes stand eine aufwendige Recherche, die in einem CAD-Plan endete. Daraus entstand ein Baukasten und zuletzt ein absolut vorbildgetreues Modell des Jagdflugzeuges.

Erich Wächter ist nicht nur ein begnadeter Pilot, sondern auch wie Fritschi ein höchst talentierter Modellbauer.  Er demonstrierte uns auch praktisch, wie sich ein Scale-Warbird mit diversen Mitteln optisch stark aufwerten lässt, von Service-Deckeln über Hutzen bis hin zu einer realistischen Verschmutzung am fertigen Modell. Was einfach tönt, ist aber das Resultat langwieriger Arbeit, Experimente und auch vieler Fehlversuche.

Auf den ersten Blick einfach sieht es auch aus, wenn Kurt Wächter zusammen mit seinem Bruder Erich und anderen Staffelflug betreibt. Wer es selbst schon versucht hat, weiss es: es braucht viel Erfahrung, gegenseitiges Vertrauen und einige wichtige Verhaltensregeln, dass der gemeinsame Flugspass nicht im Elend endet. Kurt zeigte uns anhand seiner jahrzehntelangen Erfahrung auf, was es braucht und wie die wichtigsten Regeln für kleinere und grössere Formationen lauten.

Nach einem guten Mittagessen im Restaurant Kreuz in Bleienbach zeigten uns Peter Dätwyler und Beat Trösch die verborgenen Schätze des Fliegermuseums Oberaargau. Vom Hangar aus, wo auch flugfähige Warbirds wie eine AT-6, eine Pilatus P-3 oder die Scalewings SW-51 Mustang unseres Mitglieds Beni von Arx stationiert sind bis hin zu den Ausstellungsräumen, wo zig Exponente der zivilen und militärischen Luftfahrt zu bestaunen sind: Das Fliegermuseum Oberaargau hat die Warbirdler fasziniert, dass man sie kaum mehr aus den Hallen brachte. Die rund 40 Teilnehmer waren begeistert, und auch Peter und Beat freuten sich über das grosse Interesse. Beide waren aber auch erstaunt, mit welcher Professionalität bei uns Modellflug betrieben wird.

OK und Vorstand IG Warbird, Urs Holderegger, Kurt Wächter, Yves Burkhardt

-> Urs Holderegger: Begrüssung und Organisation

-> Vortrag Rolf Fritschi: Projekt Nieuport N28 C1 sowie Video zum Flug der N28 C1

-> Vortrag Erich Wächter: Oberflächen an Warbirds

-> Vortrag Kurt Wächter: Staffelflug mit Warbirds

-> Fotos

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