Ja, es war Herbsttreffen am 26. Oktober 24 in Schänis!
Auch im Trüben lässt sich fliegen
Können wir wenigstens den Herbstanlass der IG Warbird durchführen, nachdem das legendäre «Sun and Fun» in Kulm dem Regen und dem aufgeweichten Terrain zum Opfer fiel? Diese berechtige Frage musste sich der Vorstand anfangs Woche stellen, da der Wetterbericht für den 26. Oktober wieder mal «Samstag-typisch» schlecht aussah.
Nun, am besagten Samstag versammelten sich trotz tiefer Nebeldecke genau 40 Piloten und einige Zuschauer auf dem Segelflugplatz Schänis, um zu zeigen, dass Warbirds auch bei IMC-Verhältnissen geflogen werden können. Zwar konnten etliche Modelle ihr Steigvermögen nicht bis ins unendliche ausreizen, aber wir sind uns ja gewohnt, auch etwas tiefer zu fliegen!
Die 40 Piloten brachten rund 60 Modelle mit, von der einfachen «Schaumwaffel» bis zu komplexeren zweimotorigen P-38 Lightnings. Die weiteste Anreise hatte wohl André Wagner aus Genf, der seine ebenfalls zweimotorige Messerschmitt Me 110 gekonnt mit Raucheinsatz vorflog. Der jüngste Pilot, Rodito Nussbaumer, präsentierte perfekt seine grosse Mitsubishi Zero mit E-Antrieb.
Von den Modellen her war praktisch alles vertreten, wobei diesmal die F-4 Corsair vor einigen Spitfires mengenmässig wohl am häufigsten zu sehen war. Hingegen fehlte die P-51 Mustang komplett und war lediglich in Form einer kleineren «Schaumwaffel» am bedeckten Himmel anzutreffen. Die Schweizer Luftwaffe war wiederum gut vertreten. Die beiden riesigen C-3605 von Markus Frey und Thomas Hoffmann (4m Spannweite, Turbopropantrieb) waren am Boden und in der Luft eine Augenweide. Eine frühere Generation von Militärflugzeugen repräsentierten die beiden grossen Morane D-3801 von Hugo Christen und Markus Kindler, beide im Massstab 1/3.5 bzw. Spw. 3.03 m. Und wenigstens als Modell in der Luft zu sehen waren die beiden damals glücklosen hervorragenden Schweizer Eigenentwicklungen FFA P-16 von Herbert Jost und die EFW N-20 Arbalète von Beni von Arx, ein sehr seltener Anblick!
Bei unseren IG Warbird-Treffen geht es nie darum, dass nur die grössten und teuersten Modelle in der Flightline zu sehen sind. Auch kleinere Warbirds aus Holz oder Styropor haben an einem Meeting ihre Berechtigung wie beispielsweise Gody Hirschi bewies.
Aus dem ersten Weltkrieg war diesmal lediglich eine grosse Royal Aircraft Factory S.E. 5 zu bewundern, während zwei Gloster Gladiator mit Sternmotor die 30er Jahre repräsentierten, schön vorgeflogen von Urs Holderegger und Christian Zürcher. Auch Trainingsflugzeuge waren einige zu sehen, sei es die PT-17 in diversen Grössen oder drei AT-6, alle ebenfalls mit Sternmotoren befeuert. Die beiden Bearcats von Beat Frey und Erich Wächter wurden ebenso schön vorgeflogen wie die grosse P47-D Thunderbolt.
Kurz zusammengefasst: trotz eher trübem Herbstwetter konnten wir ein tolles und unfallfreies Meeting durchführen. Herzlichen Dank auch an die Segelflieger in Schänis, die ASSAG als Flugplatzhalter und die Helfer im Hintergrund die uns für den Anlass den Flugplatz zur Verfügung stellten. Ein Anlass, der sich auch für die Zuschauer gelohnt hat.
Die ersten Fotos von Andy Maier und Joe Mathis sind eingetroffen, siehe diesen Link, danke euch beiden…