30. Sun and Fun in Kulm vom Samstag 14. Juni 2025
Nachdem das letzte Treffen der IGW 2024 in Kulm buchstäblich ins Wasser gefallen war, konnte 2025 die langjährige Tradition des Kulmer Warbirdtreffens wieder durchgezogen werden: sommerliche Temperaturen, viele begeisterte Piloten und eine perfekte Infrastruktur, die der Gastgeber, der Modellflugverein Kulm, mit viel Aufwand aufgebaut hat.
33 Piloten, darunter erfreulicherweise vier Kameraden aus der Romandie und sogar zwei Warbirdkollegen aus Berlin (Anreise 950km!) waren am 14. Juni nach Kulm angereist. Bereits vor neun Uhr konnte man im eigens errichteten Festzelt Kaffee und Gipfel geniessen, bis dann um 10 Uhr das obligate Briefing stattfand. Eine Viertelstunde später wurde der erste Sternmotor angeworfen und dann wurde geflogen, alleine, zu zweit und zu dritt.
Die Mittagspause gestaltete sich etwas länger, da die Tour de Suisse der Damen auf der Hauptstrasse vorbeiführte und entsprechend auch der eine oder andere Helikopter in der Luft war. Eine Mittagspause in Kulm ist aber kein Problem: Im Schatten sitzend konnten sich die Piloten und Besucher mit diversen feinen Grillwaren, Salat und kühlen Getränken versorgen, bis der erste Motor wieder angeworfen wurde.
Vor genau 30 Jahren im Jahre 1995 a.d., war die 1993 neu gegründete IG Warbird zum ersten Mal auf dem Flugplatz Kulm zu Gast am Fliegen; und einige der damaligen Gründungsmitglieder sind heute noch aktiv! Und von allen hört man, dass die familiäre Atmosphäre in Kulm unglaublich geschätzt wird. Dass lauter erfahrene Piloten am Werk sind, zeigt auch die «Vorfall»-statistik: bis auf den einen oder anderen kleinen Landeschaden verlief das Treffen ohne gröbere Blessuren.
Geflogen wurde wie immer eine breite Auswahl von Propellerflugzeugen aus der Zeit von 1914 bis Anfang Siebzigerjahre. Vertreter aus dieser Zeit waren die grosse zweimotorige OV-10 Bronco von Hugo Christen in den Farben der Deutschen Luftwaffe und ein etwas kleinerer Skyraider in den Vietnam-Tarnfarben der USAF. Zwei Jets, eine Vampire und eine Venom, beide in Schweizer Bemalung, verkörperten das frühe Jetzeitalter in der Schweizer Flugwaffe, während mit einer Me-109, einer P-51 und zwei grossen Morane D-3801 die Schweizer Luftwaffe aus der Zeit des zweiten Weltkriegs gut vertreten war. Mit einem Fokker D-VII in Schweizer Bemalung war schliesslich auch die Zwischenkriegszeit ab 1918 vertreten.
Bei den eigentlichen Warbirds sind immer wieder interessante Trends festzustellen. Während die populären Muster wie Mustang und Spitfire nur mit je einem Exemplar vertreten waren, war diesmal mit 3 japanischen Zeros, mehreren Corsair sowie einer sensationell fliegende grossen Hellcat die Epoche des Pazifikkrieges gut abgedeckt. Dazu gehört auch der P-26 Peashooter, der 1941, zwar erfolglos, auf den Philippinen gegen die weit überlegenen Zeros im Einsatz stand. Mit der Boeing P-12, einem Doppeldecker der US Navy, war ein rarer Exot zu bewundern, der in Holzbauweise erstellt wurde.
Bevor die jungen Piloten auf ihre eigentlichen Kampfflugzeuge wechselten, lernten sie auf Trainingsflugzeugen wie dem Stearman PT 17 fliegen. Von dem Doppeldecker mit Sternmotor waren gleich drei Exemplare unterschiedlicher Grösse vertreten, alle mit Sternmotoren ausgerüstet. Mit dem Heinkel He 72 Kadett war zwar ein «Zivilist» zu sehen in einer attraktiven Schweizer Bemalung, der Typ wurde von der deutschen Luftwaffe während des Krieges auch als Trainer eingesetzt.
Kurz vor 17 Uhr rollte das letzte Modell, ein T-28 Trojan mit Elektroantrieb zum Start, und dann war das 30. Treffen der IG Warbird in Kulm auch schon wieder zu Ende. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön aller Piloten an den Modellflugverein Kulm, der uns mit seiner Gastfreundschaft einmal mehr einen wunderbaren Flugtag beschert hat!
Der Safety Flyer für Showpiloten von Christoph Jaberg
Auf baldiges Wiedersehen am 21. September 2025 in Biel Kappelen und am 18. Oktober 2025 in Schänis.
Vorstand IG Warbird